Gallenblase und Gallenwege

Gallenchirurgie

Hinter einem chirurgischen Eingriff an Gallenblase und Gallenwegen steckt meist ein Gallensteinleiden. Die Entfernung der Gallenblase ist eine der am häufigsten durchgeführten Operationen im Bauchraum. Es kommen aber auch Polypen oder seltene bösartige Tumoren von Gallenblase oder Gallengängen vor.

Die Gallenblase liegt an der Unterseite der Leber. Sie speichert die in der Leber gebildete Gallenflüssigkeit („Galle“) und dickt sie ein. Bei Bedarf wird die Gallenflüssigkeit, die zur Fettverdauung benötigt wird, über den Gallengang in den Zwölffingerdarm abgegeben. Für die Verdauung ist die Gallenblase entbehrlich: Nach ihrer Entfernung fließt die produzierte Gallenflüssigkeit kontinuierlich in den Dünndarm.

 

Zehn bis 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung haben Gallensteine, die meisten von ihnen, ohne es zu wissen. Wenn jedoch der Gallengang durch einen Gallenstein verstopft wird, was zu einer schmerzhaften Gallenkolik führt, wird ein chirurgischer Eingriff erforderlich, ebenso bei einer Gallenblasenentzündung.

Die Therapie besteht in der Regel in einer kompletten Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie). Diese erfolgt durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie), nur in Einzelfällen muss offen operiert werden.
Geht der Stein im Gallengang nicht von alleine ab, wird dieser vor der Gallenblasenentfernung durch unsere internistischen Kolleginnen und Kollegen im Rahmen einer Magen-Zwölffingerdarm-Spiegelung entfernt. Nur in Einzelfällen ist eine offene Operation notwendig.

Gallenblasenpolypen sind seltene, gutartige Neubildungen. Da sie entarten können, wird bei Nachweis von Polypen auch bei Beschwerdefreiheit zu einer Gallenblasenentfernung geraten.

Gallenblasen- und Gallengangskarzinome sind selten. Risikofaktoren sind neben Polypen auch Gallensteine und Entzündungen, jedoch entwickelt sich bei Patientinnen und Patienten mit einem Gallensteinleiden nur in den seltensten Fällen ein Karzinom. Entscheidend für die Prognose ist eine vollständige Entfernung des Tumors. Da dieser in Leber und Bauchspeicheldrüse einwachsen kann, müssen gegebenenfalls Teile dieser Organe mit entfernt werden.

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